Entschädigung der POST für ein verschlamptes Einschreiben

Liebe Sammlerfreunde,

zunächst möchte ich versuchen möglichst emotionslos den Ablauf der Angelegenheit zu schildern auch wenn mir schon beim ersten Gedanken daran wieder die Zornesader schwillt.

Ich hatte mal wieder ein Einschreiben in die USA da der Michelwert doch erheblich über 100 Euro lag. Nachdem die Sendung nach 4 Wochen immer noch nicht beim Empfänger war habe ich die Post um Nachforschung gebeten. Es war seit langer Zeit das erste abgehende Einschreiben das den Empfänger nicht erreichte.

Nach geraumer Zeit kam dann die Nachricht, dass der Empfänger den Brief nicht erhalten habe und ich doch bitte den Inhalt des Briefes darlegen möchte. Als ehrlicher Mensch habe ich das auch der Wahrheit entsprechend gemacht und sogar einen Scan der Karte beigefügt. Es handelte sich dabei um einige Anfangsmarken der Bundesrepublik mit Falz, also keine frankaturgültigen Marken (mit solchen hatte ich vor vielen Jahren schon mal Probleme mit der Entschädigung)!

Nach einigen Tagen kam dann ein Schreiben mit etwa folgendem Inhalt:

Der Inhalt der Sendung bestand unter anderem aus Bargeld, anderen Zahlungsmitteln bzw. wertvollen Gegenständen. Nach den AGB Post dürfen Geld, Uhren, Schmuck, Edelmetalle oder ungefasste Edelsteine, Kunstgegenstände oder andere Kostbarkeiten nur in Wertsendungen versandt werden. Der Versand von Telefonkarten oder Briefmarken in Einschreibesendungen ist nur bis zu einem Betrag von 25 Euro zulässig. Die Haftpflicht der Postunternehmen ist daher gemäß den Regelungen des aktuellen Weltpostvertrags und den ergänzenden Bestimmungen ausgeschlossen.

Da ich mich mit dieser Antwort nicht zufrieden gab und annahm, dass die bearbeitende Postlerin nicht zwischen frankaturgültigen Briefmarken, die wirklich Bargeld gleichzusetzen sind und solchen die man nicht mehr verkleben darf unterscheiden konnte habe ich dem Bescheid widersprochen und alles nochmals deutlich dargelegt. Leider wie der neue Brief der Post zeigt ohne Erfolg:

Gemäß Weltpostvertrag und AGB Brief international ist eine Haftung bei Verlust, Beraubung oder Beschädigung von Einschreibesendungen vorgesehen. Der Absender hat in diesen Fällen einen Anspruch auf Ersatz von 31,90 Euro. In diesen Bestimmungen wird aber ausdrücklich darauf hingewiesen, dass das Produkt "Einschreiben" nicht für den Versandt von Wertgegenständen vorgesehen und geeignet ist.

Liebe Postler, ich will keine Haftung für den Inhalt oder den Wert von dem Brief --- ich will einfach nur die mir meines Erachtens zustehende Entschädigung von 31,90 Euro weil Ihr die Leistung nicht erbracht habt!!! Das Mindeste wäre, dass das Entgelt für die Sendung erstattet wird denn die vereinbarte und von mir bezahlte Leistung wurde ja nachweislich NICHT erbracht. Aber nicht einmal das bietet die Post an, deprimierend!

Auf jeden Fall habe ich mein Abonnement bei der Versandstelle gekündigt da ich künftig keine Briefmarken mehr zur Frankatur von Einschreiben brauche.

Diese Seite ist aufgrund einer angedrohten Abmahnung der Post "entschärft". Andere Sammler sollten aber daraus lernen, was sie künftig in ihre Einschreiben stecken bzw. was sie der Post mitteilen. Normale Briefe erreichen wohl zuverlässiger den Empfänger als Einschreiben.

Leider ist mein noch im aktiven Dienst befindlicher Informant bei der Post schon einige Zeit krank und kann mich nicht mit den aktuellen "Ergänzungen zum Weltpostvertrag" versorgen. Er gehört noch zu den "Altlasten" wie man die restlichen Beamten bei privatisierten Unternehmen nennt ... darüber und wie man versucht sie los zu werden könnte man auch Bücher schreiben. Da ich aber sicher bin, dass der Herr Abmahner sich die Seite wieder mal ansieht möchte ich keine weiteren Ausführungen dazu machen. Dann hat mich dieser Kollege aber noch auf die Möglichkeit hingewiesen, dass man die Forderung für die 31,90 Euro auch an den Empfänger abtreten kann. Nach Auskunft meines amerikanischen Tauschpartners wird in den USA überhaupt nicht gefragt, was in dem Brief war. Dort gibt es pauschal die Entschädigung wenn ein Einschreiben weg ist. Wie diese Abtretung jedoch vonstatten geht konnte mir keiner auf meinen Postämtern sagen.

 

Neue Schlamperei

Nachdem der Verlust des abgehenden Einschreiben so langsam verdaut ist geht es in der anderen Richtung weiter: Zum zweiten Mal ist eine Abholkarte im Briefkasten, das Einschreiben kann aber auf dem PA nicht gefunden werden. Gut, es könnte wegen irgendwelcher Unzulänglichkeiten hier zum Absender zurück gegangen sein, aber nach 6 Wochen sollte es wieder in Spanien sein - ist es aber nicht! Ich habe daraufhin die Post gebeten, mir die deutsche RL-Nummer zu der genannten spanischen RR-Nummer mitzuteilen aber das ist jetzt auch schon wieder eine Woche her und es ist absolut nichts passiert. Offensichtlich werden Beschwerden von Privatkunden dort überhaupt nicht ernst genommen. Mein Freund in Spanien hat auf jeden Fall den Verlust dort gemeldet - harren wir der Dinge, die da kommen.

Leider werden bei der Post Einschreiben nicht mit der erforderlichen Sorgfalt behandelt. Wie anders könnte es sein, dass ich ein Einschreiben auch ohne Autogramm im Kasten finde? RR567868180AR aus Argentinien, deutsche Nummer RL791139482DE Eingang bei mir 26.01.2010

... wer hätte auch das gedacht? Bild stammt vom 29.01. und wird wohl auch so bleiben obwohl ich die Sendung schon lange habe. Kontrolle am 13.02.: Gleiches Bild!

Ich weiß, dass die deutsche Post relativ günstig mit den Preisen für Einschreiben ist, würde auch gerne etwas mehr dafür bezahlen - aber bitte dann mit wesentlich mehr Sorgfalt behandeln. Es liegt also sicher nicht daran, dass Briefträger jetzt wie es in einem Personal-Werbeprospekt der Post geschrieben steht  nur noch Rad fahren können müssen - die, die zu mir kommen können auch lesen!

Am 13.02.2010 fand ich wieder zwei Einschreiben aus Italien im Briefkasten ohne dass sich jemand darum gekümmert hätte:

Italien: RA245541647IT Deutschland: RL787763056DE
Italien: RA264618397IT Deutschland: RL788334518DE (beide mit Datum 12.02.2010)

Aber so ist es mir lieber als wenn ich eine Abholkarte bekomme und hinterher keinen Brief!!!

... die Seite wird ergänzt!

Stand: 29.01.2009